fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck.
Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809.
Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen.
Krieg gegen Hsterreich. 1809.
3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg.
Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt.
Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten.
Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen.
w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen
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Extrahierte Ortsnamen: Madrid Osterreich Karls Spanien Frankreich Paris Spanien Frankreich Rheinbundstaaten Wien Aspern Wien Napoleons Salzburg Bayern Warschau Dalmatien Istrien Napoleons Jselberg
280
Dritte Periode der Neuzeit.
welche den Krieg im kleinen führten und den Franzosen großen Schaden zufügten. Wellington erschien mit einem neuen Heere, siegte bei Salamanea 1812 und befreite Eadix von mehrjähriger Belagerung. Der Norden Spaniens wurde von Soult zwar noch besetzt gehalten; als aber das Glück Napoleon in Rußland verließ, war auch das Geschick des französischen Heeres in Spanien entschieden. Wellington siegte über Jourdan bei Vittoria 1813 und folgte dem mit Joseph abziehenden Rest der Franzosen über die Pyrenäen nach Frankreich, wo das napoleonische Drama zu Ende ging. Ferdinand Vii. kehrte aus der französischen Gefangenschaft zurück und übernahm die Regierung in Spanien.
§♦ 25. Der äcteg im lafke 1809,
Im gleichen Jahre, in welchem Napoleon sich Spaniens bemächtigte, entriß er auch dem Papste Pius Vii. erst einen Teil seines Gebietes, dann 1809 den ganzen Kirchenstaat und vereinigte ihn mit Frankreich. Der Papst, der den Bann über ihn verhängt hatte, ward nach Frankreich in Gefangenschaft geführt und Rom zur zweiten Hauptstadt des Reiches erklärt. Fast ganz Italien stand jetzt unter französischer Herrschaft.
Diese Machtstellung Napoleons erfüllte den Kaiser Franz I. von Östreich mit neuen Befürchtungen. In der Hoffnung, es möchten sich auch andere Fürsten entschließen, gegen die französische Gewaltherrschaft anzukämpfen, griff er zu den Waffen und stellte ein Heer von 400 000 Mann ins Feld. Erzherzog Karl erließ einen Aufruf an die deutsche Nation, sich zu erheben, das schmähliche Joch zu zerbrechen und die Ehre und Unabhängigkeit wieder zu erwerben, welche ihr gebühre. Die Tiroler und Vorarlberger, welche durch den Preßburger Frieden 1805 an Bayern gekommen waren, folgten dem Aufrufe, ebenso Herzog Wilhelm von Braunschweig-Öls, der hessische Oberst von Dörnberg und der Major Ferdinand Schill.
Während die Östreicher mit unbegreiflicher Langsamkeit aus Böhmen nach Bayern vorrückten und ihre Kräfte zersplitterten, eilte Napoleon im Fluge von Paris an die Donau, wo die Truppen des Rheinbundes bereits seiner harrten und seine demütigende Ansprache vernahmen: „Kein Franzose ist unter euch; Ihr allein sollt die Östreicher schlagen." In den fünftägigen Gefechten bei Eckmühl und Regens bürg (April 1809) unterlagen die Ostreicher und zogen nach
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Extrahierte Personennamen: Soult Napoleon Joseph Ferdinand Napoleon Napoleons Franz_I._von_Östreich Franz_I. Karl Karl Wilhelm_von_Braunschweig-Öls Wilhelm Ferdinand_Schill Ferdinand Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Salamanea Spaniens Spanien Wellington Frankreich Spanien Spaniens Frankreich Frankreich Rom Italien Dörnberg Bayern Paris Donau Rheinbundes
Die Schweizer Reformation. Der Schmalkaldner Krieg. I 6162. 67
Von der Hochschule (Akademie"), die Calvin neben dem Gymnasium ins Leben rief, sind die Reformatoren Frankreichs und Schottlands aus-gegangen. Auch die Niederlnder Protestanten waren vorwiegend Re-formierte".
6. Der Schmalkaldner Krieg. Moritz von Sachsen.
1. Als Herrscher Spaniens und Unteritaliens hatte Karl V. die See-polizei auf dem Mittelmeer auszuben und den Handel seiner Lnder gegen die Seeruberei der Barbaresken" in Tunis und Algerien zu schtzen. Mit seinen afrikanischen Feldzgen wollte er zugleich einen Kreuzzug vorbereiten.
Der Schwbische Bund hatte das Land Wrttemberg an sterreich verkauft, während der wegen seiner Zgellosigkeit gechtete Herzog Ulrich viele Jahre lang auf dein Hohentwiel,' dann in der zu Wrttemberg ge-hrigen Grafschaft Mmpelgard sa. Als Gast am Hofe Philipps von Hessen schlo sich Ulrich der Reformation an; Philipp fhrte ihn mit Waffengewalt in sein Land zurck, das er von Ferdinand zu Lehen nehmen mute. Wie in Wrttemberg wurde in Brandenburg und in den Herzogtmern Sachsen und Braunschweig nach gleichzeitigen Thronwechseln die Reformation eingefhrt; auch den bertritt der Kurpfalz zur Reformation erlebte Luther noch.
Inzwischen war Karl zu einem endgltigen Frieden mit Franz ge-langt, und es trat die lngst begehrte und verheiene Kirchenversamm-lung in Trient zusammen. Die Protestanten blieben ihr fern, weil sie nur feindselige Beschlsse zu gewrtigen hatten. So brach der Krieg aus: der Papst untersttzte den Kaiser gegen den gemeinsamen Feind, während die dem Schmalkaldner Bndnis nicht angehrenden protestantischen Fürsten sich fernhielten oder auf die Seite des Kaisers traten. In Oberdeutschland verteidigten nur die Konstanzer ihre Freiheit.*)
2. )Des Kaisers Sieg bei Mhlberg machte den Papst um seine Herrscherstellung besorgt, und das Konzil zeigte keine Neigung, die Reformen zu genehmigen, die Karl bewilligen wollte. So schritt denn der Kaiser zu einer vorlufigen Ordnung, einem Interim": er gestattete die Priesterehe und den Kelch beim Abendmahl und gedachte dadurch die Kircheneinheit herzustellen. Aber Protestanten und Katholiken lehnten das Interim ab, und die Verfolgung begann von neuem. Vertriebene protestantische Prediger fanden Aufnahme in Magdeburg. Die Stadt verfiel der Reichsacht, und Moritz sollte sie vollstrecken.
*) G. Schwabs Gedicht: Der Fleischer von Konstanz.
5*
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I
— 123 —
eine Konvention zustande kam, wonach sich Napoleon, gegen Bürgschaft für die Unabhängigkeit des römischen Stuhles, verpflichtete, seine Truppe» innerhalb zweier Jahre aus Rom zu ziehen. Der Papst antwortete darauf mit der Eneyklika und dem Syllabns, worin er die neuen religiösen und politischen Grundsätze verwarf. Infolge der Konvention wählte Viktor Emannel Florenz zur Hauptstadt des Reiches.
Doch auch Venetien sollte dem jungen Königreiche nicht vorenthalten bleiben. In dem großen deutschen Kriege 1866 war Italien Preußens Bundesgenosse. Die blutige Schlacht bei Custozza (24. Juni) hatte zwar die Folge, daß die Italiener ein ferneres Vorrücken ausgeben mußten, und der Seekampf bei Lissa (20.„Juli) fiel «och ungünstiger für diese aus. Trotzdem trat Österreich infolge der preußischen Siege Venetien an Napoleon ab, und dieser schenkte es Viktor Emannel.
Nur der verkleinerte Kirchenstaat, beschützt von französischen Truppen, blieb dem Papste. Als aber im Dezember 1866 die fremden Krieger aus Rom nach der Küste abzogen, erhob sich Garibaldi, um auch diesen Landstrich für das Königreich Italien zu erobern. Schon rückte er auf Rom los; da traten ihm bei Mentana (am 3. Nov. 1867) die französischen uni) päpstlichen Truppen entgegen und vernichteten seine Scharen.
So war die weltliche Herrschaft des Papstes durch französischen Schutz für jetzt gesichert, und Pins Ix. konnte nun an die Ausführung eines Lieblingsplanes denken. Er berief zum 8. Dezember 1869 ein großes Konzil nach Rom, um über die Befestigung des Glaubens, der Kirche und der Macht des Papstes zu beraten. Dasselbe sprach sogar am 14. Juli 1870 die Unfehlbarkeit (Jnfallibilität) des Papstes ans. Doch wurde der Glanz der päpstlichen Macht bald getrübt. Als infolge des deutsch-französischen Krieges 1870 die Franzosen den Kirchenstaat verließen, um in Frankreich zu kämpfen, wurde derselbe am 20. Sept. von italienischen Truppen besetzt und dem Königreiche Italien einverleibt. Dem Papste blieb nur noch ein kleiner Teil der Stadt Rom.
30. Alexander Ii. von Rußland.
Frankreich hatte seit alten Zeiten ein Schutzrecht über die Katholiken in Palästina. Dieses machte Napoleon Iii. bei einem zwischen den römischen und griechischen Katholiken ausgebrochenen Streite geltend. Er erlangte bei der Pforte mehrere Vergünstigungen für die römischen Katholiken. Kaiser
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110 Aufhebung der weltlichen Macht des Papstes.
Paris zu versetzen und dort als Mittel zur Befestigung seiner Herr-
schaft über Europa zu gebrauchen. Als der Papst sich standhaft
weigerte, dem Contiueutalsystem beizutreten, ließ Napoleon Rom be-
setzen und erklärte durch ein Decret (von Schönbrunn aus) die
Aufhebung der weltlichen Macht des Papstes und die Ver-
einigung des Kirchenstaates mit dem französischen Reiche. Pius Vii.,
welcher über die Urheber und Ausüber der Gewaltthaten gegen ihn
den Bann aussprach, wurde gewaltsam nach Savona geführt, wo er
drei Jahre in Gefangenschaft lebte, und den wiederholten Anträgen,
auf seine weltliche Herrschaft zu verzichten und seinen Wohnsitz in
Paris zu nehmen, einen standhaften Widerstand entgegensetzte. Im
Sommer 1812 ward er nach Fontainebleau gebracht, um ein neues
Concordat zu unterhandeln, und erst 1814 nach Napoleon's Abdan-
kung kehrte er nach Rom zurück.
8- 46.
Der Krieg Oesterreichs gegen Napoleon im Jahre 1809.
Nach dem Frieden zu Tilsit glaubte das Wiener Cabinet die
Verwickelung Napoleon's in den Kampf mit Spanien und in die
Händel mit dem Papste zu einem nochmaligen verzweifelten Kampfe
für die europäische Freiheit benutzen zu können, um dadurch sein
politisches Ansehen wiederherzustellen. Zu diesem Zwecke betrieb
Erzherzog Karl mit großem Eifer eine neue Einrichtung des Heer-
wesens (die Errichtung einer allgemeinen Landwehr und einer drei-
fachen Reserve), und als Napoleon wegen dieser Rüstungen die Für-
sten des Rheinbundes aufforderte, ihre Contingente in Bereitschaft
zu halten, beschloß der Wiener Hof, dessen Angriffe zuvorzukom-
men. Die Brüder des Kaisers, die Erzherzöge Karl und Johann,
als Oberbefehlshaber der nach Baiern und Italien vorrückenden Ar-
mee, forderten durch Proclamationen an die deutschen Völker auf
zur Theilnahme an dem Kampfe Oesterreichs für die Freiheit des
deutschen Vaterlandes, jedoch ohne Erfolg. Das in Baiern unter
dem Erzherzoge Karl eingerückte Heer ward von Napoleon haupt-
sächlich mit deutschen Truppen nach fünftägigen Gefechten (19.—23.
April) bei Abensberg, Landshut, Eckmühl, Regensburg mit großem
Verluste über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt und Wien
(13. Mai) zun: zweiten Male erobert. Ohne Aufenthalt ging Na-
poleon dem (freilich zu spät) zum Entsätze herbeieilenden Erzherzoge
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Karl Karl Napoleon Karl_und_Johann Karl Johann Karl Karl Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Europa Rom Savona Paris Fontainebleau Rom Oesterreichs Spanien Rheinbundes Wiener_Hof Baiern Italien Oesterreichs Baiern Abensberg Landshut Regensburg Donau Wien
140
Krieg mit Oesterreich.
2) Krieg mit Oesterreich 1809.
Um seinen Lieblingsplan, England durch das Continentalsystem
zu Grunde zu richten, auch im südlichen Europa durchzuführen, hatte
Napoleon Portugal besetzt, den König von Spanien zur Verzichtung
auf seine Krone gezwungen, und diese seinem eigenen Bruder Joseph,
die von Neapel aber seinem Schwager Murat verliehen, und endlich
auch die Aufhebung der weltlichen Gewalt des Papstes ausgesprochen,
den Kirchenstaat mit dem französischen Reiche vereinigt, und den Papst
selbst als Gefangenen nach Savona bringen lassen. Die ganze spa-
nische Nation war mit großer Erbitterung und nicht ohne Erfolg
gegen den ihr hinterlistig aufgedrungenen König aufgestanden, und
dies ermuthigte den über jene Gewaltschritte empörten Kaiser Franz s.
noch einmal die Waffen gegen den fremden Unterdrücker zu versu-
chen und im Vertrauen auf die Stimmung des Volkes den Krieg
an Frankreich zu erklären. Sein Aufruf an die deutschen Völker zur
Theilnahme am Kampfe für die Freiheit des gemeinsamen Vaterlan-
des blieb ohne Erfolg, und der ganze Plan wurde durch Napoleons
Schnelligkeit vereitelt.
Erzherzog Karl betrieb mit großen: Eifer eine neue Einrichtung
des Heerwesens (die Errichtung einer allgemeinen Landwehr und ei-
ner dreifachen Reserve), und als, Napoleon wegen dieser Rüstungen
die Fürsten des Rheinbundes aufforderte, ihre Contingente in Bereit-
schaft zu halten, beschloß der Wiener Hof, dessen Angriffe zuvorzu-
kommen. Die Brüder des Kaisers, die Erzherzöge Karl und Johann,
als Oberbefehlshaber der nach Baiern und Italien vorrückenden
Armee, forderten durch Proclamationen an die deutschen Völker auf
zur Theilnahine an dem Kampfe Oesterreichs für die Freiheit des
deutschen Vaterlandes, jedoch ohne Erfolg. Das in Baiern unter
dem Erzherzoge Karl eingerückte Heer ward vor: Napoleon haupt-
sächlich mit deutscher: Truppen nach fünftägigen Gefechten (19.—23.
April) bei Abendsberg, Landshut, Eckmühl, Regensburg mit groß-
ßem Verluste über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt und
Wien (13. Mai) zum zweiter: Male erobert. Ohne Aufenthalt ging
Napoleon den: (freilich zu spät) zum Entsätze herbeieilender: Erzher-
zoge Karl entgegen und erlitt nach einem zweitägigen Kampfe bei den
unweit der Donau liegenden Dörfern Aspern und Esling (21.
u. 22. Mai) die erste Niederlage. Nachdem er sich darauf mit
der unter Eugen Beauharnais herbeigekommenen italienischen Armee
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Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Oesterreich England Europa Spanien Neapel Savona Frankreich Napoleons Rheinbundes Wiener_Hof Baiern Italien Oesterreichs Baiern Abendsberg Landshut Regensburg Donau Wien Donau Aspern
116
Leo X ein Bündniß zur Vertreibung der Franzosen aus It allen einging. Dk von Lautrem befehligten F^nzosen wurden (Ls)22) bet Stfo^eiftn der Nähe von Mailand Msiagen und mußten das Herzogtum Mailand räumen, welches Karl V dem ihm ergebenen Franz Ii Sforza überließ.
3um Unglücke des Königs Franz I trat sein naher. Ver-
auf den Rat Bourbons m das judltclje ^-ranrrercy ein, ronnien sich aber dort nicht halten, weil die ganze Gegend auf des Kömgs Befehl verwüstet worden war.
zytuti brach Franz I selbst nach Italien auf und nahm Mailand ein, wurde aber vor Pavia, das er belagerte, durch eht deutsches Heer, welches unter dem spanischen Feldherrn Peska'ra rum Entsätze herbeigeeilt war, vollständig besiegt (1525) und gefangen genommen. Er entsagte im Madrider Vertrage (1525) seinen Ansprüchen auf Italien und verhieß die Herausgabe des Herzogtums Vnrgund, hielt aber, nachdem er seine Freiheit erlangt hatte, das genebene Wort nicht, sondern schloß mit dem Papste Clemens Vii,^ Franz Ii Sforza, Venedig und England die sogenannte. „heilige Ligue", welche die Befreiung Italiens von der Herrschaft Karls V zum Zweck hatte, öo begann
der zweite ütrieg zwischen Hart und Franz, 1527 1529.
Um den Papst für seine Teilnahme an der Ligue zu strafen, fiel Karl von Bourbon an der Spitze eines deutschen Heeres in den Kirchenstaat ein und bedrohte Nom, faud aber beim steigen der Mauer den Tod. Sein beutegieriges Heer verübte in der erstürmten Stadt eine schonungslose Plüuderung und stand von der Belagerung des iu die Engelsburg geflüchteten Papstes nur gegen die Zusage ab, daß eine große Summe Geldes bezahlt und ein Konzil berufen werde (Mai 1527); bis zur Erfüllung dieses Versprechens sollte dev Papst mit allen Kardinälen gefangen bleiben.
Auf dies hin rückte (Juli 1527) ein französisches Heer unter Lantrec in Oberitalien ein, nahm hier einige Städte weg und roa von da in das Neapolitanische, um durch die Eroberung dieses Landes von Karl V milde Friedensbedingungen zu erlangen. Aber die Hauptstadt Neapel, auf der Laudfeite von Lautrec eingeschlossen und auf der Seeseite durch eine von dem genuesischen Admiral Andreas Do'ria befehligte Flotte hart bedrängt, verteidigte sich standhaft und blieb durch den unerwarteten Btotlcheufau, daß der von dem französischen Hofe gekränkte Andreas Doria in die Dienste Karls Y übertrat und die ausgehungerte Stadt, mit
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305
1860 ward Toskana auf Grund einer Volksabstimmung mit dem Königreiche Sardinien vereinigte
e. Der Kirchenstaat hatte in Folge der antikaiserlichen Politik vieler Päpste wiederholt durch feindliche Einfälle zu leiden, unter welchen dev zur Zeit des spanischen Erbfolgekrieges der empfindlichste war. Während des Krieges der ersten Koalition qeqen Frankreich mußte Papst Pius Vi 1796 Ferra'ra und Bologna herausgeben (sie wurden mit Modena zur cispadinischeu Republik verbunden) und im Frieden von To lentis o 1797 an Frankreich auch noch Avignon und die Romagna abtreten (s. S. 204). Ein Auflauf in Rom gegen die Franzosen am 28. Dezember 1797 führte 1798 die Einnahme Roms und die Verwandlung des Kirchenstaates in die römische Republik herbei. Papst Pius Vii nahm unter dem Schutze der österreichischen Waffen 1800 von Nom wieder Besitz, ward aber ob der Weigerung, den Code Napoleon einzuführen und den Krieg an England zu erklären, 1807 der Provinzen Anfo'tict, Urbino, Macerata und Kamerino beraubt. Durch Dekret von 1809 wurde der Kirchenstaat Frankreich einverleibt und Rom für eine freie kaiserliche Stadt erklärt. Im Jahre 1814 kehrte Pius Vii nach Rom zurück und bekam den Kirchenstaat, wie er vor 1797 bestanden, mit Ausnahme Avia-nons, Venaissins und eines kleinen Landstriches von Ferrara. Um der Unzufriedenheit zu begegnen, die sich im Kirchenstaate stit dem „jähre 1831 durch mehrere Aufstände äußerte, betrat Pius Ix 1846 die Bahn der Reform, sah sich aber bald dergestalt in die Enge getrieben, daß er 1848 nach Gaeta entfloh. In Rom bildete sich eme provisorische Regierung, und 1849 ward dierepublik proklamiert, an deren Spitze Mazzini, Saffi und Armellkni traten. Gegen die junge Republik boten Österreich, Neapel Spanien und Frankreich Truppen anf. Den Streitkräften H-rankr-eichs gelang am 2. Juli 1849 die Einnahme Roms, und im April 1850 kehrte der Papst in die Stadt zurück. Die Einziehung des Kirchenstaates durch König Viktor Emanuel Ii so S. 301—302).
3. 3n Itriteritafien.
cv i Neapel und Sizilien (s. S. 163 und 164) waren bis zum -x5«hre 1700 Depedenzen der spanischen Monarchie. Sizilien kam ^rechter Frieden 1713 an den Herzog von Savoyen (s. S. 190), Neapel ward 1714 durch deu Rastatter Frieden dem deutschen Kaiser Karl Vi überlassen. Beide Länder wurden schon 1718 wieder vereinigt, indem der Herzog von Savoyen Sizilien gegen Sardinien au Kaiser Karl Vi abtreten mußte. Seit 1733 trat Spanien in beiden Ländern erobernd auf, brachte dieselben in seine Gewalt und behielt sie im Wiener Frieden 1738 (s. S. 192) als Se-kuudogenitur sür Don Karlos, der 1759 beide Königreiche seinem Sattler, Abriß U. 20
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Extrahierte Ortsnamen: Sardinien Frankreich Bologna Modena Frankreich Rom Roms England Urbino Macerata Frankreich Rom Rom Ferrara Gaeta Rom Neapel_Spanien Frankreich Roms Neapel Sizilien Sizilien Neapel Savoyen_Sizilien Sardinien Spanien
106 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Erster Abschn. Von 1789 —1815.
1809 mit der Erhebung des 1805 bayrisch gewordenen Tirol
(Andreas Hofer, Speckbacher); aber sonst blieb der Aufruf des
Erzherzogs Karl an die deutsche Nation wirkunglos, da er, wie-
wohl an der Spitze eines vortrefflichen Heeres, die Zeit vertrö-
delte. Nach mehreren Gefechten (Eggmühl, Regensburg) drängte
ihn Napoleon aus Bayern über die Donau nach Böhmen und
eroberte Wien, wurde aber bei Aspern und Efsling (21./22. Mai)
von ihm geschlagen (Jubel in Deutschland; Heinrich v. Kleist,
Theodor Körner). Jedoch Karl nützte den Sieg nicht aus; die
Unternehmungen Dörnbergs und Schills (f in Stralsund, elf sei-
ner Offiziere in Wesel standrechtlich erschossen) gegen Jérôme
und der Schwarzen Schar des Herzogs von Braunschweig-Öls
(floh nach England) mifsglückten; Friedrich Wilhelm Iii. hielt die
Zeit der Erhebung noch nicht für gekommen. Karls Unthätigkeit
führte die Niederlage von Wagram (5./6. Juli) herbei; ihr folgte
der Waffenstillstand von Znaym, Stadions Ersetzung durch den
Grafen (später Fürst) Klemens Lothar Metternich und der Friede
von Wien (Schönbrunn), in dem Österreich weite Länderge-
biete abtreten, sich der Festlandsperre anschliefsen mufste und
eine Macht zweiten Ranges wurde. — Die Tiroler setzten ohne
Rücksicht auf den Friedensschlufs den Kampf noch eine Zeit lang
fort, unterlagen aber endlich; Hofer wurde verraten und zu Man-
tua erschossen (1810).
Napoleon stand auf der Höhe seiner Macht. Schon 1808
hatte er Rom besetzen lassen, 1809 zog er „als Nachfolger
Karls d. Gr.“ den Kirchenstaat ein und liefs Pius Yil, der
ihn bannte, nach Savona gefangen fortführen. Auch Schweden
war unter französischen Einflufs gekommen (1810), nachdem Gu-
stav Iy. einen unbedachten Krieg gegen Rußland unternommen
hatte, der ihm Finnland kostete (1809), und nach seiner Ent-
thronung sein Oheim Karl Xiii. mit Frankreich Frieden geschlos-
sen hatte; der französische Marschall Bernadotte wurde zum Kron-
prinzen von Schweden erwählt. Nach der Scheidung von Josefine
heiratete Napoleon 1810 Marie Luise, Franz’ I. Tochter, die
ihm 1811 einen Sohn, den „König von Rom“ (Napoleon Ii.),
schenkte. Um die Festlandsperre durchzuführen, wurde Holland,
das König Ludwig nicht zu gründe richten wollte — auch seine
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